Unser Leitbild diakonischen Handelns

Wir verstehen unsere Tätigkeit als Nachfolge Jesu, der sich besonders den Hilfebedürftigen und Ausgegrenzten zuwandte, um ihnen zu helfen, sie zu heilen und zu schützen und sie so die Liebe Gottes spüren zu lassen. In unserer Zusammenarbeit in den Einrichtungen und in der Begegnung mit Menschen ist Raum für Spiritualität, der Suche nach Lebenssinn und dem Austausch über Werte, die dem Leben dienen.

Wir setzen uns ein für solidarisches Handeln, die Rechte der Schwachen und Fremden und Gerechtigkeit für alle. Wir versuchen, den Menschen vorbehaltlos anzunehmen. Wir haben Respekt vor den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern. Diakonisches Handeln fragt nicht nur nach dem,
was der Mensch braucht, sondern auch nach dem, was er will und kann.

Die Bibel nennt den Menschen, Mann und Frau, das Ebenbild Gottes. Gott will und liebt jeden Menschen, unabhängig davon, was er ist und was er kann – auch im Scheitern und in der Schuld. Daran richten wir unser Handeln aus. Wir treten für Menschen ein, deren Würde missachtet wird.

Diakonisches Handeln fragt nicht nur nach dem, was der Mensch braucht, sondern auch nach dem, was er will und kann.

Wir verstehen helfende Beziehungen umfassend als Für-, Vor- und Nachsorge. Dabei geht es uns sowohl um den Menschen in seiner persönlichen Situation als auch in seinen sozialen Bezügen. Deshalb ist die Teilhabe aller am Leben in der Gemeinschaft unser Ziel. Inklusion bedeutet für uns Respekt vor der Vielfalt, die ein erkennbares Merkmal für ein gelebtes christliches Menschenbild ist.

Wir begleiten und beraten Menschen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Wir trösten, stärken und fördern sie, pflegen, erziehen sie und bilden sie aus. Zugleich erheben wir unsere Stimme für diejenigen, die in Politik und Öffentlichkeit sonst kein Gehör finden. Gemeinsam mit anderen treten wir für eine chancengerechte inklusive Gesellschaft und eine konsequente Orientierung am Gemeinwohl ein. Gerade in Zeiten des Umbruchs halten wir an der Verheißung von Frieden und Gerechtigkeit fest.

Inklusion orientiert sich an Bedürfnissen und Rechten aller Menschen, die uns begegnen sowie der Mitarbeitenden im DWSAAR. Wir erleben dabei Situationen, in denen wir die Grenzen unseres Tuns erfahren und hilflos sind. Selbsthilfegruppen und Initiativen finden bei uns Raum und Unterstützung.

Diakonie hat ihre Wurzeln im Alten und Neuen Testament. Seither haben sich Formen diakonischen Handelns über das Mittelalter und die Reformation hinaus erhalten und weiter entwickelt. Evangelische Christen im Saarland haben im Jahr 1925 den „Evangelischen Gemeindedienst“ (Vorläufer der Diakonie) gegründet, um der Not der Menschen zu begegnen.

Das DIAKONISCHE WERK AN DER SAAR stellt sich neuen Herausforderungen und versucht, ihnen kreativ und innovativ zu begegnen. In langer Tradition hat es im Saarland vielfältige Hilfeformen diakonischer Arbeit entwickelt und damit die sozialpolitische Entwicklung im Saarland wesentlich mit vorangetrieben.
Diese Erfahrungen nutzen wir, um in einer sich ändernden Welt den Menschen weiterhin helfen zu können.

Diakonie ist seitdem verknüpft mit der Sozialgeschichte. Aus dieser Tradition heraus bleibt die Mitgestaltung der sozialen Wirklichkeit im Saarland unser Auftrag.

Wir begegnen den Menschen in ihrer persönlichen Situation und leisten Hilfe im Sozialraum.

Wir sind mit unseren Einrichtungen im ganzen Saarland vertreten. Wir unterstützen die soziale und diakonische Arbeit in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen durch Beratung und Begleitung.

Die dezentrale Struktur des DWSAAR gewährleistet kompetente Hilfe im regionalen und lokalen Bezug. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit öffentlichen und gewerblichen Partnern vor Ort ist uns wichtig.

Das DWSAAR ist Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland, in der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe und damit im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.

Das DIAKONISCHE WERK AN DER SAAR ist als Einrichtung der „Evangelischen Kirchenkreise Saar-Ost und Saar-West“ und ihrer Kirchengemeinden Teil der Kirche und prägt damit das Bild vom Christentum in der Öffentlichkeit mit. Das DWSAAR ist als freier Wohlfahrtsverband Teil des Sozialsystems und gestaltet
damit den Sozialstaat in kritischer Partnerschaft mit. In diesem Rahmen setzt sich das DWSAAR ein für soziale Gerechtigkeit, Bewahrung des Friedens und Erhaltung der Schöpfung.

Das DWSAAR hat die Aufgabe, die Diakonie spitzenverbandlich zu vertreten. Sie arbeitet im Auftrag der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe in der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Saar mit. Im Rahmen dieser Einbindung nimmt das DWSAAR teil an den bundesweiten fachlichen und politischen
Diskussionen und Entwicklungen im diakonischen Bereich.

Wir sind uns dessen bewusst, dass unser Handeln in einem weltweiten sozialen, ökologischen und ökonomischen Zusammenhang steht.

Aufgrund unserer besonderen geographischen Lage und der historischen Entwicklung unserer Region fühlen wir uns besonders verpflichtet, im grenzüberschreitenden Dialog Schranken abzubauen und Vertrauen zu schaffen.

Gemeinsam mit Partnern aus anderen Kirchen und Ländern reflektieren wir soziale Fragestellungen im internationalen Kontext.

Das DWSAAR schafft den Rahmen, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre individuelle Begabung, ihre fachlichen Fähigkeiten und ihre Verantwortlichkeit entfalten und weiter entwickeln und untereinander ergänzen können. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter hat den Anspruch auf den Respekt und das Vertrauen ihrer und seiner Kolleginnen und Kollegen und Vorgesetzten.

Im DIAKONISCHEN WERK AN DER SAAR arbeiten Frauen und Männer im Haupt- und Ehrenamt. Die Mitarbeitenden aller Ebenen und Einrichtungen unterstützen einander in ihrer täglichen Arbeit. Dazu gehören Angebote der Begleitung, Beratung und der Seelsorge. Durch gegenseitige Information schaffen wir Vertrauen und Transparenz. Wir fördern Eigeninitiative und fachliche Kompetenz. Konflikte und Kritik nutzen wir als Chance, um unsere Arbeit weiter zu entwickeln. Durch Aus-, Fort- und Weiterbildung sichern wir Professionalität und Qualität unserer Arbeit. Wir praktizieren und fördern die Gleichstellung von Frauen und Männern.

Im DWSAAR arbeiten viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vielen Berufen, aus verschiedenen Kulturen, aus unterschiedlichen Motiven und mit verschiedenen persönlichen Einstellungen zusammen. Im DWSAAR lassen wir unterschiedliche Meinungen gelten. Konflikte tragen wir in gegenseitigem Respekt aus.
Wir bleiben verpflichtet, theologisch begründet, sozial kompetent, fachlich qualifiziert, ökonomisch verantwortlich und ökologisch orientiert zu handeln.

Dieses Leitbild ist für die Arbeit des DIAKONISCHEN WERKES AN DER SAAR verbindlich. Doch erst durch das Handeln der Beteiligten wird es mit Leben erfüllt. In diesem Handeln und in der Fortsetzung des kommunikativen Prozesses kann und soll es seine Weiterentwicklung erfahren.

Wir sind im DWSAAR auf einem langen Weg, auf dem wir noch viele Veränderungen, Abbrüche und Neuanfänge erfahren werden. Dabei sind wir gewiss, dass wir auf einem guten Weg sind, wenn wir auf die Verheißungen Gottes vertrauen, dem Vorbild Jesu folgen und die Würde jedes Menschen achten.